Paul Schuster, bester Deutscher Triathlet bei der Ironman EM in Frankfurt…
- 16 August 2022
- by Martin Aring
- Created: 16 August 2022
Nach 7:59:12 finishte Paul Schuster in einem turbulenten Rennen als bester Deutscher und belegte Platz 4 bei der Ironman EM in Frankfurt. Viele Freunde, Fans und Vereinskameraden fieberten für Paul in einem Rennen indem es zahlreiche Führungswechsel gab, dass schon schwer fiel die Übersicht zu behalten.
Was sind das für Athleten, die den Weg des Profi Triathleten einschlagen und sich dieser für Normalsportler unfassbaren Distanz von 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und dem 42 km Marathon im Anschluss hingeben.
Das Elternhaus von Paul Schuster ist durch Sport geprägt, Karin und Werner Schuster sind beide Triathleten und so war auch für Paul der Weg zum Triathlon nicht weit. Paul ist sportbegeistert. Das nahe gelegenen Schwimmbad lud natürlich auch zum Schwimmen ein und so sammelte Paul beim 3satlon seine ersten Wettkampferfahrungen.
2005 kam Paul Schuster zum TuS, den Weg in die Griesheimer Triathlon Abteilung fand er über seine Mutter Karin die damals schon im Griesheimer Hallenbad trainierte. Bevor Paul zum TuS wechselte, trainierte er bei SV Traisa und in der Schwimmabteilung der TG75 Darmstadt. In der Jugend schwimmt Paul einmal pro Woche und absolvierte ein bis zwei Lauf- und Radtrainings. So richtig ernst mit dem Triathlon wurde es dann im Alter von 17 Jahren als er zum TuS wechselte, von da an wurde das Training strukturierter und es gab die ersten Trainingspläne.
Heute sieht das anders aus, mittlerweile ist der 33 jährige Profi Triathlet und auf dem Wochenplan stehen 20 – 35 Stunden Sport. 14 – 25 km Schwimmen, 300 – 600km Rad und 60 – 100km Lauftraining. Paul Schuster ist dankbar für die Möglichkeit jeden Tag das zu tun was ihm am meisten Spaß macht. Seine Bodenständigkeit macht ihn besonders sympathisch. Wir haben ihm noch einige interessante Fragen gestellt um ihn noch etwas besser kennen zu lernen.
Martin Aring: Was ist deine favorisierte Sportart?
Paul Schuster: Das kann ich schlecht sagen. Mir macht jede Disziplin Spaß. Ich schwimme gerne, fahre aber auch gerne Rad. Laufen ist für mich ein Gefühl von Freiheit. Man benötigt nicht viel. Laufschuhe an und ab in den Wald. Je besser ich in Form bin, desto lieber laufe ich auch.
Martin Aring: Was ist Deine Lieblingsdistanz?
Paul Schuster: Ironman/ Langdistanz. Dass ich das mal sage, hätte ich selbst nicht geglaubt. Es ist die Distanz, welche mir am besten liegt. Dort kann ich meine Stärken ausspielen. Die Länge der Distanz und der Kampf mit sich selbst und gegen seine Gegner fasziniert mich.
Martin Aring: Gibt es Vorbilder im Sport?
Paul Schuster: Richtige Vorbilder habe ich nicht. Es gibt viele Sportler die einfach alles geben und so viel Leidenschaft und Herzblut für den Sport aufbringen, da möchte ich niemanden extra hervorheben. In meiner Kindheit habe ich zu meinen beiden größeren Schwestern aufgeschaut. Sie haben mich geprägt.
Martin Aring: Was für ein Ziel verfolgst Du in den nächsten 2-4 Jahren?
Paul Schuster: Ich hoffe, dass die Erfolgskurve weiter nach oben geht. Ich möchte mich verbessern und weiterentwickeln. Natürlich möchte ich mal ein großes Rennen gewinnen. Dafür arbeite ich. Martin Aring: Familienplanung? Paul Schuster: Ungewiss. Es kommt wie es kommt.
Martin Aring: Dein schlimmstes Triathlon Erlebnis in der Kindheit/Jugend?
Paul Schuster: Weiß ich nicht. Ich erinnere mich nicht an ein schlimmes Erlebnis. Triathlon hat mir immer Spaß gemacht, natürlich lief es mal nicht so rund, aber das gehört dazu. Man kann aus allen Situationen und Erlebnissen lernen.
Martin Aring: Dein schönstes Triathlon Erlebnis in der Kindheit/Jugend?
Paul Schuster: Es ist kein bestimmtes Erlebnis. Es geht mehr um viele Erlebnisse zusammen im Verein, im Training. Triathlon ist zwar eigentlich eine Einzelsportart aber trotzdem ist es ein Miteinander. Gemeinsam gegeneinander zu starten und im Ziel zusammen als Freunde stehen. Das hat es besonders gemacht und macht es heute noch.
Martin Aring: Dein schlimmstes Triathlon Ereignis als Erwachsener?
Paul Schuster: Wirklich Schlimmes habe ich auch als Erwachsener nicht erlebt. Vielleicht der Ausstieg beim Ironman Frankfurt 2019 bei Halbmarathon. Es standen so viele bekannte Gesichter und Freunde an der Strecke und ich musste das Rennen aufgeben. Eines von wenigen Rennen das ich nicht beendet habe.
Martin Aring: Dein schönstes Triathlon Ereignis als Erwachsener?
Paul Schuster: Die erste Langdistanz bei der der Challenge Roth. Das war ein riesen Erlebnis. Das Rennen habe ich noch sehr genau im Kopf. Unglaubliche Stimmung und Atmosphäre. Und dann das Gefühl die erste Langdistanz beendet zu haben.
Martin Aring: Dein bester Wettkampf?
Paul Schuster: Schwierig. Ironman Mexiko 2021 und Ironman Frankfurt 2022. Das Rennen in Frankfurt angeführt zu haben war schon ein besonderes Gefühl.
Martin Aring: Dein schlechtester Wettkampf?
Paul Schuster: Bundesliga Deutsche Meisterschaft in Grimma. Damals bin ich noch in der U23 Wertung gestartet. Gerald Reichart (Mein Trainer damals wie heute) und ich hatten große Erwartungen und ich habe es überhaupt nicht hinbekommen. Das war wirklich enttäuschend.
Martin Aring: Wie beschreibst Du Deine Trainings-disziplin..?
Paul Schuster: Ich mache das was mir Spaß macht und das eigentlich jeden Tag. Der Sport bestimmt meinen Alltag und mein Leben. Ich habe Ziele und dafür muss man arbeiten. Nur, dass ich nicht ins Büro gehe.
Martin Aring: Wie war die Coronakrise für Dich, wie sah Dein Training aus?
Paul Schuster: Nicht einfach. Es gab kein richtiges Ziel und damit war auch der Trainingsplan schwierig zu planen. Es standen ein paar Rennen im Raum, die dann aber doch wieder abgesagt oder erneut verschoben wurden. Mental war das schwierig. Es gab aber auch Zeit für andere Dinge und ich hatte mehr Freiräume. Ich bin an einem Tag 300km Rad gefahren. Dafür ist im normalen Training kein Platz.
Martin Aring: Dein Traum Wettkampf, das ultimative Ziel?
Paul Schuster: Traum Wettkampf ist etwas hochgegriffen. Ich sehe die Dinge sehr realistisch. Der Ironman Hawaii war lange das große Ziel. In diesem Jahr habe ich mich für Kona qualifiziert und dafür arbeite ich in den nächsten Wochen jeden Tag.
Zum Abschluss noch einmal Vielen Dank für Deine Zeit die Du uns geschenkt hast und Dir viel Glück und Erfolg dass es weiter so gut läuft.